Wonach wir uns alle sehnen

Kennen Sie Iris Grace, das autistische Mädchen mit dem aussergewöhnlichen Talent, impressionistische Bilder zu malen? Haben Sie ihre Lebensgeschichte im Internet mitverfolgt? Ich bin ganz zufällig darüber gestolpert und seither hat Iris einen Platz in meinem Herzen. Man mag darüber denken, wie man möchte, dass eine Mutter die Geschichte ihrer kleinen autistischen Tochter dem Internet und den Medien preisgibt. Aber darüber möchte ich nicht schreiben. Vielmehr möchte ich erzählen, warum die Geschichte von Iris mich so berührt. Iris ist anders als die meisten Kinder ihres Alters. Ihr Autismus fordert ihr und ihrer Umwelt viel ab – sie reagiert übersensibel auf Reize, Situationen und benötigt Hilfestellung, um sich im Alltag zurecht zu finden. Iris sticht aus der Norm heraus – so deutlich, dass es für alle sichtbar ist. Was unterscheidet Iris von uns? 

 

Wir alle haben unseren eigenen Anteil in uns, der sich von der Norm unterscheidet. Wir alle sind in irgendeiner Form anders.

 

Die meisten von uns vermögen ihr Anderssein jedoch gut zu verstecken. Den meisten gelingt es mit mehr oder weniger bewusster Kraftanstrengung, sich der Norm anzupassen, wo dies erforderlich ist. Als hochsensibler Mensch fällt mir selber dies oft schwer. Es gelingt mir zwar, aber ich spüre, wieviel Energie es mich kostet. So vermag ich mir ansatzweise vorzustellen, wie es Iris gehen muss, wenn sie sich innerhalb der Norm bewegt.

 

Doch das ist es nicht, was mich veranlasst, diesen Beitrag zu schreiben. Ich verfolge die Geschichte von Iris seit einiger Zeit und die Schilderungen ihrer Mutter berühren mich im Innersten. Ich lese, was sie über ihre Tochter und ihr Talent zu malen schreibt. Ich schaue mir die Bilder an, die Iris malt und von ihrer Mutter fotografisch ins rechte Licht gerückt werden. Ich lasse mich berühren von den bunten, lebendigen Schilderungen über die Freundschaft zwischen Iris und ihrer Katze Thula, die sie auf Schritt und Tritt begleitet. Oft habe ich Tränen der Rührung in den Augen, aber nicht etwa wegen Iris und ihrer Geschichte. Es ist die Mutter, die mich zu Tränen rührt. Jede ihrer Erzählungen, jedes Foto von Iris und ihrer Kunst, jede Schilderung lässt ihre bedingungslose Liebe und Wertschätzung für Iris durchscheinen.  

 

Sie sieht ihre Tochter mit den Augen der Liebe.

 

Ihr Anderssein – so anstrengend dies auch für die Mutter oftmals ist – dämpft in keinster Weise den Respekt und die Anerkennung für ihre Tochter. Sie erkämpft Iris ihren Platz in der Gesellschaft und ermöglicht es ihr, geschützt und gestärkt die Welt zu erobern. In ihren Worten und fotografischen Aufnahmen steckt so unendlich viel liebevolle Kraft, dass es mich zu Tränen rührt.

 

Ich wünsche mir, dass wir alle diese bedingungslose Liebe und Wertschätzung für unsere Person erhalten, egal wie anders oder normal wir sein mögen.

 

Dass längst nicht alle das Glück erfahren, das Iris mit ihrer Mutter zuteil wird, sehe ich täglich. In meiner Praxis sitzen sie mir gegenüber – die verletzten, bedürftigen Kinderseelen, die mittlerweile in erwachsenen Körpern wohnen. Und alle wünschen sie sich dasselbe: verstanden, gesehen und liebevoll angenommen zu werden genau so, wie sie sind. Nicht mehr und nicht weniger. Viele Menschen, die meine Unterstützung suchen, tragen diesen tiefen Wunsch nach Anerkennung und Annahme in sich. Und viele von ihnen sehnen sich bereits ihr Leben lang danach, ohne diese Sehnsucht so richtig stillen zu können. Die Suche nach einem Menschen, der in uns heilt, was wir als Kind nicht erfahren haben, verläuft meist im Sand. Natürlich können wir erleben, wie heilsam eine vertrauensvolle und wertschätzende Beziehung zu einem Menschen sein kann. Aber

 

die tiefe Sehnsucht nach bedingungsloser Annahme kann letztlich nur gestillt werden, wenn es uns gelingt, uns selber dieser Mensch zu sein.

 

Wir selber müssen lernen, dieser jemand zu sein, der bedingungslos hinter uns steht, versucht zu verstehen, versucht da zu sein und uns den Rücken stärkt, wenn wir nicht weiterwissen. Manchmal ist dieser Weg zur Selbstannahme ein langer Weg, der viel Geduld, Mut und Kraft abverlangt. Aber er lohnt sich! Das Leben mit all seinen Umständen wird dadurch zwar nicht unbedingt einfacher und es mögen weiterhin Hindernisse und Widrigkeiten auftauchen. Die Kraft mit dem Leben und seinen Tücken umzugehen steht uns jedoch vollumfänglich zur Verfügung, wenn wir uns annehmen mit all unseren Ressourcen und vermeintlichen Schwächen. Das ist wichtig, gerade wenn wir vielleicht ohnehin mehr Energie in die Alltagsbewältigung investieren müssen als andere. Doch

 

wie kann ich mich annehmen, wenn ich dies bislang nicht oder nur teilweise getan habe?

 

Wie, wenn meine eigene verletzte Kinderseele nie erfahren hat, wie sich bedingungslose Liebe anfühlt?

 

Selbstannahme will gelernt sein und beginnt immer wieder mit bewusstem Beobachten der Einstellung sich selber gegenüber und dem Wunsch, sich liebevoll zu begegnen.

 

In diesem Sinne lade ich Sie heute dazu ein, sich zu beobachten und Ihre Haltung Ihrem eigenen inneren Kind gegenüber zu überprüfen. Stehen Sie hinter ihm? Zeigen Sie Verständnis für seine Bedürfnisse, für seine Wünsche und für die Schwierigkeiten, die es vielleicht erlebt? Es soll heute nicht darum gehen, in eine Handlung zu kommen. Schenken Sie Ihrem inneren Kind lediglich Ihre Aufmerksamkeit und seien Sie offen für seine Stimme. Was immer dann passiert ist in Ordnung und ein erster oder ein weiterer Schritt auf dem Weg zur bedingungslosen Selbstannahme.

 

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